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An Carl Ludwig von Knebel

Weimar den 23. Januar 1808.

Hier, mein lieber Freund, das Schlegelsche Kunstwerk, das als ein verlornes Schaf zu seinem Herrn endlich zurückkehrt. Ich danke dir noch für deinen heitern Antheil, den du an den Hackertschen Anecdoten nahmst. Dergleichen Dinge werden erst etwas, wenn sie sich in empfänglichen und geistreichen Gemüthern bespiegeln.

Ich habe noch gar mancherley Dinge eigne und fremde bey mir liegen, deren Mittheilung manchen Winterabend verkürzen könnte. Nur sieht man sich so selten und so kurz; und auch hier ist ein Geist der Zerstreuung und Unruhe, der beynah jede Folge der Unterhaltung zerstört. Lebe recht wohl und gedenke mein. Diese Woche macht mir der Hof- und Leichenstaat unsrer sarmatischen Königinn viele Noth; doch geht es ganz lustig dabey her und zuletzt kommt etwas Seltsames zur Erscheinung. Lebe wohl und grüße deine liebe Frau.

G.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1808. An Carl Ludwig von Knebel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6B15-1