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An Carl Dietrich von Münchow

[Concept.]

Ew. Hochwohlgeboren

mir gemeldeten Entschluß hatte schon früher zu meinem großen Leidwesen vernommen: denn da in meinen Jahren man schwerlich neue zeit- und charaktergemäße Verbindungen anknüpfen möchte, so muß es uns schmerzlich fallen, ältere geprüfte sich auflösen zu sehen. Hiebey bleibt uns nur zu Trost und Beruhigung, wenn wir nicht uns selbst, sondern den andern betrachtendem eine solche Veränderung zum Heil gereicht, wie dieses gegenwärtig der Fall ist.

Ew. Hochwohlgeboren wünsche, zu neuer und erweiterter Thätigkeit, so den Naturforschern, denen, wie Nees von Esenbeck meldet, das Schloß Poppelsdorf schon eingeräumt ist; zur Übersicht des Himmels und der Erde werden Sie sich gewiß kein geringeres Local wählen, da ich Sie denn dringend ersuche, im Angesicht des Siebengestirns und des Siebengebirgs früherer [76] freundschaftlichen Tage in den Thälern der Ilm und Saale zu gedenken, und mich von Zeit zu Zeit mit Nachricht zu erfreuen.

Aufrichtigst wünschend!

Weimar den 16. Februar 1819.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1819. An Carl Dietrich von Münchow. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6B21-5