[91] 17/4871a.

An Johann August Nahl

Sie haben, werthester Herr Nahl, an unsern weimarischen Kunstanstalten bisher so vielen Antheil genommen, daß ich mir getrosten Muthes die Freyheit nehme, Ihre Mitwirkung in einem neuern Falle aufzufordern, der für mich nicht anders als bedeutend seyn kann, indem das zu veranstaltende Werk zu Ehren eines fürtrefflichen deutschen Mannes beabsichtigt ist. Möchten Sie daher den auf dem nächsten Blatt ausgedruckten Wunsch gefällig erfüllen; so würden Sie meine bisher Ihnen schuldig gewordne Dankbarkeit vermehren und eine mir durchaus schätzbare Connexion erneuern.

Mich geneigtem Andencken empfehlend.

W. d. 24. März 1804.

Goethe.


[Beilage.]

Moses, der die Quelle aus dem Felsen hervorruft, ist zum Gegenstand der Rückseite einer Medaille vorgeschlagen. Man wünscht nicht mehr Figuren als nöthig sind, die Hauptmotive der Sammlung mit Sparsamkeit darzustellen.

Moses, der im Sinne Rafaels (siehe dessen Bibel) das Wasser mit einem kurzen Stabe mehr hervorlockt, als gewaltsam hervorschlägt (ein langer Stab ist [91] ohnehin nicht plastisch, vielleicht ließe man auch einen kleinern aus der Composition).

Mit dem Moses wenige Figuren (vielleicht nur zwey oder drey), doch groß gehalten, daß sie den runden Raum völlig und glücklich ausfüllen.

Verschiedene Künstler wollen die Gefälligkeit haben mir umrißne und ausgetuschte Entwürfe zu diesem Zwecke mitzutheilen; darf ich Dieselben durch Gegenwärtiges auch darum ersuchen. Die Größe des Rundes der Zeichnung wünscht man etwa einen Fuß im Durchschnitt.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1804. An Johann August Nahl. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6B44-8