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An den Präsidenten von Brenn
Nach erneuter Versicherung meines gnädigsten Herrn, daß Ew. Hochwohlgeboren dem lebhaften Wunsch desselben, sich in Besitz einer Copie des Bildes einer Kreuzigung von Lucas Cranach zu sehen, mit Vergnügen entgegen kommen würden, sende den Maler und Zeichenmeister Schmeller nach Merseburg, mit demjenigen ausgerüstet was zu diesem Geschäft nöthig seyn möchte , welchem alle Förderniß zu gönnen ich hiedurch angelegentlichst bitte.
Empfangen Dieselben nicht weniger freundlich das beykommende Exemplar einer mir zu hohen Ehren [177] gereichenden Denkmünze, welche fürstliche Gabe bescheidentlich verehrend meine Gönner und Freunde zu geneigter Theilnahme aufzurufen ich mich allerdings nicht entbrechen [kann].
Darf ich dagegen um die Gefälligkeit bitten, dem Überbringer, gedachtem Schmeller, einige Sitzungen zu gönnen, damit derselbe in einer Schwarzkreidezeichnung, wie sie ihm besonders gelingen, das Bildniß eines benachbarten würdigen und allgemein geachteten Geschäftsmannes zurückbringe, dessen Gesinnungen und Einsichten kennen und gehörig schätzen zu lernen ich vor Kurzem das Glück gehabt.
Der ich, mich wohlwollendem Andenken empfehlend, mit vorzüglichster Hochachtung mich zu unterzeichnen die Ehr habe
Ew. Hochwohlgeb.
ganz gehorsamsten Diener
J. W. v. Goethe.