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An die Herzogin Louise
[Jena, 13. Juni.]
Sie haben an dem Gedichte einen so gütigen Antheil genommen daß ich wohl wagen darf den Schluß[157] zu überschicken in der Hoffnung daß Sie ihn dem übrigen nicht ungleich finden werden. Das Ganze schien mir zu fordern daß die zwey Gesinnungen in die sich jetzt beynahe die ganze Welt theilt neben einander und zwar auf die Weise wie es geschehen ist dargestellt würden.
Zugleich lege ich die Abschrift einer Idylle bey, deren anmuthiger Gegenstand in der Ausführung und Nachbildung freylich nicht ganz erreicht werden konnte. Erlauben Sie daß ich das was diesen poetischen Blumenfrüchten an Würze abgehen möchte durch einige Naturproducte nachhelfe die hier im Thale etwas früher als auf den weimarischen Höhen zu reisen pflegen.