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An Wilhelm Rehbein

[Concept.]

Ew. Wohlgeboren

ausführliches und belehrendes Schreiben hat mich sehr erfreut, und ich eile daher einiges darauf zu erwidern, indem Herr von Struve dieses Blatt mitzunehmen die Gefälligkeit hat. Gar sehr bedauern wir die guten Curgäste, die gerade in dieser wundersam kalten Jahrszeit das hohe Gebirg bewohnen; möchten die folgenden Monate sich besser bewähren.

[291] Empfehlen Sie mich dem Herrn Prälaten, denen Herren Gradl und Heidler zum allerschönsten; eine Sendung Hialithflaschen Kreuz- und Ferdinandsbrunnen sollen, je eher je lieber, mir sehr angenehm seyn, einige Musterstücke schöner Mineralien mitbringen; vielleicht etwas Granaten, Cianith und Chiastolith.

Ich hoffe Sie in dem halben Juli zurück, wo sich alsdann das Weitere besprechen läßt. Meine Absicht wäre, Ende Juli von hier wegzugehen, doch bin ich unentschlossen wohin; Huschke und meine Kinder wollen mich ein für allemal nach Carlsbad; meine Neigung und Vertrauen aber geht nach Marienbad, da werden wir am Ende wohl würfeln müssen.

Möge sich das Wetter, Ihnen und den werthesten Herrn Nachbar zu Gunsten, die letzten Tage genießbarer machen. Sehen Sie sich indessen nach artigen Quartieren um, ich brauche Stube, Schlafzimmer und Raum für den Bedienten. Im Hause ist alles ziemlich wohl, so auch in Wilhelmsthal, nur daß man auch dort sich sehr über die Witterung beklagen.

Nun leben Sie schönstens wohl, grüßen Herrn von Helldorf zum besten und gedenken mein.

Weimar, Sommers Anfang 1821.

[292]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1821. An Wilhelm Rehbein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6C1F-5