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An Christiane Vulpius

Die Tage waren bisher nicht schön und das Wetterglas prophezeit noch keine bessere, darum tröste ich mich in meiner Einsamkeit, denn der Schloßhof ist noch kein guter Spielplatz.

Mein Cathar mag den Leuten schlimmer vorgekommen seyn als er war, da ich ganzer 8 Tage [64] zu Hause blieb, jetzt befinde ich mich wieder völlig hergestellt und habe nichts verloren, da mein Gedicht sich zu Ende neigt; ich will aber, da ich einmal so weit bin, von hier nicht weggehen bis das Ganze fertig ist und die drey ersten Gesänge nach Berlin abgeschickt sind.

Die warmen Schuhe sind leider zu klein, ich bringe sie wieder mit und wir können sie ja wohl vertauschen. Ich will mich indessen mit den alten behelfen.

Da ich von Schillers das Essen habe, so geht es mir von der Seite recht wohl. Man hat uns von Beutnitz Schwarzwurzeln versprochen, ich dächte ich nähm auch eine Parthie.

Lebe recht wohl, grüße den Kleinen, schicke mir was indessen angekommen ist und behalte mich lieb.

Jena am 14. März 1797.

Die Stelle des Theater Dieners vergebe ich nicht biß ich wieder nach Weimar komme.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1797. An Christiane Vulpius. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6C50-4