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An Friedrich Theodor von Müller

Ew. Hochwohlgeboren

gestrige Gegenwart im Geleit so schöner Damen hatte die besten Eindrücke zurück gelassen, und wir haben uns noch zusammen an der holden Erinnerung bis tief in die Nacht erfreut.

Hiebey mit Dank das problematische Manuscript, worüber die Welt wohl der Verfasser sey, wie über den Autor des sechsten und siebenten Buch Mosis welche so eben auf 20 Pappetafeln in syrischer, hebräischer, und deutscher Sprache mir zur Hand kommen. Dazu sind gefügt 2 transparente Spiegel, worinnen man gar nichts sieht, als wenn junge Herzen darhinter zur Folie genommen werden, da denn aber dem Beschauer zu seiner Verwunderung, manchmal zum Entsetzen, nichts verborgen bleibt.

Mit beyliegendem Rechtsvortrage werden Ew. Hochwohlgeboren nur belästigt, weil Sie mein neulich Eingereichtes so günstig befördert haben. Mir ist dafür großer Dank geworden, und man erzeigt mir die Ehre zu glauben daß ich wirklich einigen Einfluß im Staate habe.

Tausend Lebewohl. Die zurückgelassenen Denkbücher werden von jener magischen Spiegelung nähere Kenntniß geben.

gehorsamst

Jena den 16. May 1817.

G. [88]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1817. An Friedrich Theodor von Müller. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6C6B-8