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An Heinrich Mylius

[Concept.]

[21. April 1829.]

Ihren wohlgestalteten und wohlausgebildeten jungen Neffen konnte nicht abgehen, ohne ihm den freundlichsten Gruß an die hochgeschätzten Freunde nach Mailand mitzugeben. Mögen Sie bey Erblickung dieser Zeilen beiderseitig meines treuen Andenkens versichert seyn.

Wie sehr Sie den großen Verlust, der uns betraf, gefühlt haben, mußte ich mitempfinden, indem ich sogleich an Sie dachte, an die Theuren über den Alpen, welche den trefflichen Fürsten so nah kannten und im liebevollsten Sinne verehrten. Wir andern leben nun in seinem Andenken, und, auf seinen Wegen stell vor uns hingehend, glauben wir immer, wir hätten ihm noch Rechenschaft zu geben.

Eine kleine Commision erlauben Sie nun gefälligst: ein dortiger Mineralienhändler, welcher sich Doctor Cajetan Senoner unterschreibt, bietet mir italienische Mineralien an, und meine Absicht ist, einen Versuch mit ihm zu machen. In beyliegendem Billet ersuche denselben, mir für funfzig Thaler sächsisch dergleichen zu schicken, und wollte Dieselben hiemit ersuchen, diese Summe an ihn gegen Empfang des Kistchens auszuzahlen. Ich habe ihm sorgfältige Packung anempfohlen. Dieselben werden beurtheilen, ob auch[244] äußerlich genug gethan sey, und so bitte mir solche mit nächster Gelegenheit zu übersenden. Was jene Summe betrifft, so bitte solche an Herrn Geh. Hofrath Helbig einzurechnen, welchen schon davon avertirt habe.

Wenn Sie die Redacteure oder Mitarbeiter der Zeitschrift L'Eco kennen, so sagen Sie ihnen ein gutes Wort von mir. Sie halten sich gar brav und zeichnen sich durch Gründlichkeit, Mannichfaltigkeit und Gefällichkeit unter und vor andern Zeitschriften gar löblich aus. Auch Herrn Cattaneo bitte mich vielmals zu empfehlen, so wie Herrn Manzoni, wenn er sich wieder in Mailand befindet.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1829. An Heinrich Mylius. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6C85-C