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An den KronprinzenFriedrich Wilhelm von Preußen

Durchlauchstigster Prinz,
Gnädigster Fürst und Herr.

Ew. Königliche Hoheit haben meinen Eintritt in das neue Jahr durch ein einziges Fest zu eröffnen geruht, indem Höchstdieselben mich zu dem seltensten Feuerwerck einzuladen die Gnade hatten.

Gesteh ich gerne daß ich mir längst gewünscht dieses merckwürdige Naturereigniß unserer Tage mit Augen zu sehen. Denck ich nun gegenwärtig, bey Erblickung des sehr bedeutenden Bildes: daß Höchstdieselben, es anschauend, zugleich meiner und meines leidenschaftlichen Antheils an dergleichen Phänomenen Sich erinnern und den Schluß fassen mögen mich dadurch zu beglücken; so gibt mir dieser schreckenerregende Anblick zugleich das anmuthigste Gefühl von Höchster Gunst und einem entschiedenen gnädigen Wohlwollen.

Ew. Königliche Hoheit überzeugen Sich daß mein verpflichteter Danck sich der überraschenden köstlichen Gabe, so innig als schuldig gleichzustellen trachtet, und so unabläßig wircksam in mir bleiben wird, als die Verehrung, mit welcher ich mich hier im reinsten Sinne unterschreiben darf:

Ew. Königlichen Hoheit

unterthänigsten Diener

Weimar, d. 19. Januar 1832.

J. W. v. Goethe. [207]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1832. An den KronprinzenFriedrich Wilhelm von Preußen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6CCE-A