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An Friedrich Schiller

Die nächsten acht Tage werde ich ein sehr buntes Leben führen. Heute kommt die Darmstädter Herrschaft, morgen ist Cour, Diné, Concert, Soupé und Redoute. Montag Don Juan. Die übrige Woche geht auf Proben hin, denn den 30. sind die Advokaten [11] von Iffland und den 2. die neue Oper. Dann will ich aber auch mich wieder sobald als möglich sammeln und sehen was ich leisten kann. Das achte Buch erscheint mir indessen oft zwischen allen diesen fremden Gestalten durch und ich hoffe, es soll sich nun bey der ersten Gelegenheit auch fertig machen.

In den letzten Epigrammen die Sie mir senden ist ein herrlicher Humor, und ich werde sie deßhalb alle abschreiben lassen, was am Ende nicht in der Gesellschaft bleiben kann, wird sich wie ein fremder Körper schon separiren.

Sie verlangten Papiertapeten, so wie die Bordüren sind hier, fertig, nicht zu haben, ich schicke hier Muster von beyden aus Franckfurt. Das Stück Tapete ist eine Elle breit und hält zwanzig Ellen. Sie müßten also zu 63 Ellen 4 Stück nehmen und behielten so viel übrig. Das Stück kostete vor einem Jahre 1 Gulden 20 Kreuzer. Von der beykommenden Bordüre hält das Stück 40 Ellen und kostet 3 1/2 Gulden, Sie brauchten also davon 2 Stück. Sie steht auf grün sehr gut, wollte man sie lebhafter haben, so giebt es auch schöne Rosenbordüren von derselben Breite. Wenn Sie mir die Muster geschwind zurückschicken, so könnte ich Montag Abends nach Frankfurt schreiben, und Sie würden das verlangte doch ziemlich bald erhalten, mehr Umstände macht es wenn man hier die Papiere wollte färben lassen, besonders da [12] Eckebrecht gegenwärtig sehr mit den Decorationen beschäftigt ist.

Leben Sie recht wohl und genießen des schönen Wetters. d. 23. Jan. 96.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1796. An Friedrich Schiller. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6CF1-9