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An Traugott Maximilian Eberwein

Nach dem Wenigen, was Sie mir, mein werthester Herr Concertmeister, bey unserer Unterredung mitgetheilt, wie Sie bey Composition der Claudine zu Werke gegangen, mußte mir der Wunsch entstehen mit Ihnen und Ihrer Arbeit näher bekannt zu werden.

Leider hat sich indessen der Fall ereignet, daß bey der Aufführung des Epimenides durch ungeschickte Urtheile und mißwollendes Betragen soviel Verdrießlichkeit entstanden, daß ich ein Gelübde gethan, keine neue Composition auf einen meiner Texte hier sobald aufführen zu lassen, damit nicht etwa abermals die Gastfreundschaft gegen einen fremden Componisten, so wie der mir schuldige Respect verletzt werde. Es thut mir sehr leid, daß ich durch diesen Umstand verhindert bin, durch Theilnahme an Ihrer Arbeit meinen guten Willen so wie die günstige Meinung zu bethätigen, die ich von Ihren Talenten hege.

Mich mit vorzüglicher Hochachtung unterzeichnend

Weimar, den 24. Febr. 1816.

Goethe. [270]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1816. An Traugott Maximilian Eberwein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6D04-8