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An Georg Friedrich Grotefend
Ew. Wohlgeboren
stille Begrüßung, aus einem schmerzlichen Familienzustande, an den ich aufrichtig Theil nehme, war mir freundlichst willkommen, zu gleicher Zeit, als die Nachricht zu mir gelangte, wie eine stattliche Anzahl lieber Landsleute mein Andenken geneigst zu beehren versammelt gewesen. Erhalten auch Sie mir ein fruchtbares Wohlwollen und lassen mich, so lange wir noch zusammen auf der Erde verweilen, Theil an Ihrer schönen Thätigkeit nehmen.
[26] Zu besserer Einsicht in den gegenwärtigen Zustand der Heilsberger Inschrift kann ich von Hause nächstens mehreres mittheilen. Sie werden Ihre Vermuthungen, daß die Röschen zu Schlußausfüllungen der Zeile dienen, und anders bestätigt finden.
Bemerkungen eines Schriftkenners, wie die Striche innerhalb der Buchstaben anzusehen, eine veränderte Leseart einiger Stellen, auch etwas über Localität von Heilsberg und der Umgegend werden auch Ihnen frisches Interesse gewähren.
Diese Mittheilungen geschehen nunmehr ganz eigentlich aus Pflicht, indem die so viel verheißende Gesellschaft auch mir, dem Laien, ein Diplom als Ehrenmitglied zu meinem Geburtstage gesendet und ich deshalb jede Gelegenheit gern ergreifen werde, zu jenen edlen Zwecken nach Vermögen mitzuwirken. Deshalb ich denn auch bey meiner Rückkunft ungesäumt Anstalt machen werde das Vorhandene zusammenzubringen.
Möge ich Ihrem Andenken immer empfohlen bleiben.
C. B. d. 21. Sept. 1819.