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An Carl Ludwig von Knebel

Weimar d. 17. December 1808.

Verzeihen mir, lieber Freund und Bruder, wenn ich diese Zeit her so stumm geblieben und was du gesagt und gesendet nicht auch freundlich erwidert. Ich werde von den nächsten und irdischen Dingen so gedroschen, [268] daß ich das Ferne und Himmlische ganz aus den Augen verliere.

Die Neronischen Verse mit der Übersetzung haben uns viel Vergnügen gemacht und zu allerley Bemerkungen Anlaß gegeben, die wir einmal mündlich mittheilen wollen.

Haben die Gefälligkeit und sende mir das Journal de physique von dem du sprichst. Ich war schon unterrichtet, daß ein Memoire von Hassenfratz über die Farben beym Institut liege und daß man sich vor diesem Noli me tangere einigermaßen scheue. Nun bin ich neugierig wie man sich aus der Sache gezogen hat. Ich hoffe eben so niederträchtig wie aus der Gallischen. Mehr sage ich nicht: denn mich drängt allerley.

Lebe wohl. Dir ist manches aufgespart zu einer Zusammenkunft hier oder in Jena. Laß mich manchmal wissen, wie sich die Deinigen befinden, und grüße sie schönstens.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1808. An Carl Ludwig von Knebel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6DB0-2