8/2494.

An Charlotte von Stein

Sonntags d. 20. früh.

Nur wenig Worte denn die Post geht und ich bin im dicktiren begriffen. Von Schneeberg, ob ich gleich halb sechs ausfuhr bin ich doch erst nach eilfen hier angelangt und habe den Weeg ganz abscheulich gefunden. Es regnete den ganzen Tag und den Turnfels habe ich ohne beyhülfe der Geister aus einer gegenüber stehenden Scheune gezeichnet. Ich habe viel Freude daß ich ihn dir schicken kann. Unglücklicher Weise war mein Papier zu klein und es geht also ein Rief durch die Zeichnung die dich aber doch freuen soll. Es ist ein recht interessanter Gegenstand. Nun hoffe ich sollen mehr folgen. Ich lasse mir ein grösser Portefeuille machen, das kleine ist zu sehr ausser meinem Format.

Die Freude die ich hatte mit dir zu seyn und deine Liebe zu fühlen drucke ich nicht aus. Lebe wohl du erhälst noch bald Briefe von mir.

Die Prinzess ist angekommen, und der Obermarschall Studnitz von Gotha. Sonst ist alles im Alten. Lebe wohl. Liebe mich damit ich mich des Lebens freue. Mit Werthern geths vorwärts.

G. [5]

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1786 [2]. An Charlotte von Stein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6DE3-1