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An Friedrich Schiller

Zu dem ersten Blatt Ihres lieben Briefes kann ich nur Amen sagen, denn es enthält die Quintessenz dessen was ich mir wohl auch zu Trost und Ermunterung zurief. Hauptsächlich entstehen diese Bedenklichkeiten aus der Furcht mich im Stoffe zu vergreifen, der entweder gar nicht, oder nicht von mir, oder nicht auf diese Weise behandelt werden sollte. Diesmal wollen wir nun alle diese Sorgen bey Seite setzen und nächstens muthiglich beginnen.

Humboldts Arbeit erwartete ich wirklich nicht und freue mich sehr darauf. Um so mehr als ich fürchtete daß uns seine Reise seinen theoretischen Beystand, wenigstens auf eine Weile, entziehen würde. Es ist kein geringer Vortheil für mich daß ich wenigstens auf der letzten Strecke meiner poetischen Laufbahn mit der Kritik in Einstimmung gerathe.

Ich sage heute früh nichts weiter indem ich noch zu guter Letzt sehr zerstreut bin.

Morgen Abend bin ich bey Ihnen und hoffe schon im Voraus auf die Fruchtbarkeit der nächsten vier Wochen. Leben Sie recht wohl und grüßen Ihre liebe Frau.

Weimar am 19. May 1798.

G. [151]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1798. An Friedrich Schiller. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6E06-B