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An den Großherzog Carl August

Ew. Königliche Hoheit

verzeihen gnädigst, wenn ich diese Tage sprachlos geblieben. Möge eine glückliche fortschreitende Genesung uns Leben, Geist und Rede wieder verleihen.

Zuvörderst liegt der wundersame, gnädigst mitgetheilte Druckbogen wieder bey; ist immer überraschend, wenn wir das, was im Allgemeinen schon bekannt ist, auf einmal im ganz Besondern enthüllt erblicken; man wird allerdings auf die Folgen neugierig.

2) Sodann finde das offenbar facettirte Stückchen Bernstein aus dem Schanzenkies merkwürdig genug; indessen ist schon einiges Gebildete dort hervorgegangen, welches auf eine ältere Verschüttung hindeutet. Sollten sich diese Dinge nicht von dem Schlößchen herschreiben, von dem man erzählt, es habe dort gestanden?

3) Nahm mir gestern die Freyheit, die beiden von Mailand verlangten Medaillen einzusenden; sie fanden sich von jener Zeit in der kleinen Münzsammlung meines Sohns, welcher sie zu diesem Zwecke unterthänigst willig zu Füßen legt.

4) Gegenwärtig füge die bunten Edelsteine bey und bemerke zugleich, daß die mit rothen Punkten oben bezeichnete von Paris gekommen, die übrigen [32] von Soret aus einer Genfer Fabrik dazu gestiftet worden.

Verehrend, hoffend

unterthänigst

Weimar den 30. April 1823.

J. W. v. Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1823. An den Großherzog Carl August. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6EDA-F