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An Johann Isaak von Gerning

Der Wein ist glücklich angekommen, ich habe ihn noch nicht versucht bin aber überzeugt, daß Sie mir etwas Gutes geschickt haben.

Die Leinwand deren Muster Sie mir übersenden ist freylich viel zu schmal, und da wir keine Näthe machen dürfen muß ich Sie ersuchen mir von der Brüssler zu verschaffen. Sie wären also so gütig mir von einer Leinewand die 2 7/8 Brabanter Ellen breit ist 11 1/2 Brabanter Ellen zu verschreiben. Es versteht sich daß sie ungebleicht und ungrundirt sey.

Wollten Sie wohl Herrn Nothnagel ersuchen mir ein Dutzend seiner schönsten Bordüren mit dem nächsten Postwagen zu senden, besonders welche Rosen und andre Blumen enthalten, es wird hier soviel gebaut und möblirt, daß ich seine Arbeit zu empfehlen wünsche.

Es ist mir angenehm zu sehen daß Ihr Fleiß nicht nachläßt eine Arbeit der Vollkommenheit immer näher zu bringen. Ich wünsche daß Sie den Gedancken in unsern Gegenden einen Theil des Winters zuzubringen nicht verlassen mögen.

[110] Leben Sie recht wohl, haben für gütige Besorgung recht vielen Danck und empfehlen mich überall.

Weimar d. 16. Sept. 1793.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1793. An Johann Isaak von Gerning. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6F32-A