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An Ernst Wolfgang Behrisch
Leipzig d. 15. Dec. 1767.
Das war nun doch einmal ein vernünftiger Brief, und der erste gescheute den ich von dir gekriegt habe, ich will dir auch antworten weil ich in guter Laune binn, und das Wetter ist jetzt recht sehr veränderlich. Daß dir's wohl geht ist mir lieb, es könnte zwar besser seyn, aber bey wem könnte es nicht besser seyn
Ich binn bey Langern gewesen, es mag ein guter Mann seyn, und den Unterschied zwischen deinem und seinem Charackter zu fühlen, darf man nur die Art sehn wie er deine Stube meublirt hat. Ubrigens ist seine Wirthschafft recht gut eingerichtet. Es ist bald sechse ich habe den Brief zu lange liegen lassen nun muß ich eilen.
Du brauchst mir nun so balde nicht zu antworten, wenn du Zeit haben wirst, wird es gut seyn. Hättest du nur immer einige Erinnerungen über das Gedichte geschrieben, du weißt ja daß sie mir immer lieb sind.
[154] Aber die Apostrophe F**. muß stehen bleiben da kann ich dir nicht helfen. Es ist auch eine übertriebne Delicatesse von dir daß du sie ausstreichen willst. Den weiteren Verlauf der Scene sollst du bald haben. Der Kasten zum Claviere ist fertig und kostet 1. 8 gr. weiter ist es nicht nötig es einzuballiren sagt Breitkopf, schicke nun her wann du willst.
Adieu es ist Nacht. Künftige Woche mehr.