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An Christiane von Goethe

Ich habe dir, mein liebes Kind, zwar heute eigentlich nichts zu sagen, doch will ich, da eine Gelegenheit geht, dir einige Aufträge geben und ein freundliches Wort hinzufügen. Habe die Güte beyliegende Briefe und Pakete zu besorgen. Die Gegenwart von August war uns gestern sehr erfreulich. Wir haben allerley Späße zusammen gehabt, wovon er dir wird erzählt haben. Eberwein hat mich auch gefreut. Er ist gar verständig und ordentlich, geschickt, fleißig und anhaltend; welches zu seinem Metier und zu seinen Zwecken besonders nöthig ist. Ich zweifle nicht, daß er seinen Sing Unterricht, sowohl bey Einzelnen als bey unsrer Anstalt, recht gut fortsetzen wird. Im Ganzen weiß ich nur zu sagen: Wer sich nähert, den stoßt nicht zurück und wer sich entfernt, den haltet nicht fest, und wer wiederkommt, den nehmt auf als wenn er nicht weg gewesen wäre. Alles kommt darauf an, daß der Faden nicht abreißt, das Übrige will im Einzelnen alles nichts heißen.

Durch die Boten und durch Riemer welcher Mittwochs noch kommt schicke ich und schreibe was allenfalls noch zu besorgen ist. Laß mir dagegen auch wissen, was dich allenfalls interessirt. Sonnabend kommen wir noch einmal zusammen und wir wollen, hoffe ich, die paar Tage ganz vergnügt seyn. Lebe recht [275] wohl, besorge aber ja die sämmtlichen Inlagen bald möglichst: denn einige haben Eile. Lebe recht wohl.

Jena den 7. May 1810.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1810. An Christiane von Goethe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6F57-7