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An Gotthard Ludwig Kosegarten

Das so unterhaltende als belehrende Verhältniß zu Ihrem Herrn Sohn macht mir die Wohnung in Jena besonders werth und angenehm, und ist mir doppelt erfreulich da es mich an frühere Zeiten erinnert, wo ich den Einfluß von Ew. Hochwürden Arbeiten gar mannichfaltig empfand; deshalb mich auch die Distichen sehr gefällig überraschten und erfreuten.

Überdieß begünstigte der wiederkehrende Reisende meine Liebhaberey zu Naturproducten, indem er mir längst gewünschte Denkmale der Vorzeit von der Insel Rügen mit eigner Beschwerlichkeit mitbrachte.

Zu gleicher Zeit erhielt ich frühere Abbildungen jener Gegenden von der Hand eines wehrten abgeschiedenen Freundes doppelt und ich entschloß mich sogleich, sie Ihren guten Hausgeistern zu widmen.

Nehmen Sie diese Sendung freundlich auf und gedenken dabey mit den werthen Ihrigen eines aufrichtig Theilnehmenden.

ergebenst

Weimar den 14. July 1818.

J. W. v. Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1818. An Gotthard Ludwig Kosegarten. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6F75-5