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An Johann Friedrich Cotta

In Erwiderung Ew. Hochwohlgeboren geneigten Schreibens vom 8. März vermelde, daß Titel und Vorwort zum deutschen Gil Blas nächstens einlangen werden. Wo ich die Bitte hinzufüge, eine zu Gunsten Herrn Rath und Doctor Schlossers in Frankfurt a. M.[291] gestellte Anweisung auf 50 fl. Rheinisch gefällig zu honoriren, auch ohnschwer der Johann Friedrich Welz Gärtners Wittwe in Ulm 2 fl. 3 Kreuzer baar auszahlen zu lassen. Verzeihen Sie diese Kleinigkeit, die etwas wunderlich aussieht; als Gartenfreund konnt ich mich nicht enthalten, Ulmer Spargelpflanzen zur Vergleichung kommen zu lassen.

Die Steinbrücke nach der Boisseréeschen Sammlung sind ganz vortrefflich, die Weimarischen Kunstfreunde werden derselben immer in allen Ehren gedenken.

Herr Schorn macht seine Sache sehr gut. Das Literaturblatt werden sie ja wohl auch gelegentlich mit Ihrem werthen und würdigen Verlag in Einklang zu setzen wissen.

Noch einige von Herrn Frege erhobene Posten habe nicht gleich gemeldet, zu Jubilate wird alles zur Sprache kommen.

Zum Schluß erlauben Sie zu bemerken, daß ich die fünf erbetenen Exemplare der Farbenlehre noch nicht erhielt; die Beschreibung der Tafeln hat Herr Frommen auf Ersuchen mir abgegeben, die Tafeln ließ auf meine Unkosten illuminiren. Hierbey enthalte mich nicht zu eröffnen, daß man in Berlin einen vollständigen Apparat nach meiner Anleitung anlegen und diesen Sommer Vorlesungen über meine Farbenlehre halten wird. Wer abwarten kann, gelangt endlich auch zum Ziel.

[292] Fortdauernder freundschaftlicher Theilnahme und Zutrauen mich angelegentlichst empfehlend.

gehorsamst

Weimar den 22. März 1822.

J. w. v. Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1822. An Johann Friedrich Cotta. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6F9F-9