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An Friedrich Maximilian Klinger
[Jena 19. Mai 1818?]
Dießmal will ich, mein Werthester, nicht verstummend eine Sendung abschließen. Nehmen Sie Beyliegendes freundlich auf und theilen mit Freunden was jeden anmuthet. Im wunderbarsten Wechsel der Dinge bin ich ohngefähr auf derselben Erdscholle, wo Sie mich kannten, ja selbst in dem Garten an der Ilm wandle ich mit Kindern und nun einem Enkel. Viele Zeit verarbeite ich in Jena, jetzt mit Vereinigung und Ordnen der Bibliotheken beschäftigt. Man verzeiht nicht leichter den Menschen ihre Verrücktheit, als wenn man sich mit dem abgiebt, was öfter schon eben so närrisch war.
Allerley lasse ich drucken, aus alten und neuen Papieren Veranlassung nehmend. Der vierte Band meines frühern Lebens, wozu Sie mir über Sich selbst[177] höchstfreundliche Aufklärung gaben, geht mir jetzt im Sinne hin und wieder. Nur ist es Sünde, daß Ihre schönen, aufrichtigen und unvergleichlichen Worte sollen zerstückt werden. Ich nutze was jener Zeit gehört, aber Ihre Darstellung muß unangetastet aufbewahrt bleiben.