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An Carl Friedrich von Reinhard

Oft genug, verehrter Freund, habe ich in der schweigsamen Zeit Ihrer gedacht und mich nach Ihnen erkundigt, jetzt aber finde ich mich doppelt und dreyfach aufgeregt, ein ausgesprochenes Wort an Sie gelangen zu lassen. Der Großherzog, mein gnödigster herr, bringt mir Gruß und Nachricht, Frau v. Wolzogen desgleichen. Nicht ganz erwünschte, denn daß Ihre Lage etwas Peinliches haben müsse, kann ich mir denken; möge Ihr geprüfter Charakter Ihnen in Ihrer Lebensepoche auch beystehen.

[251] So eben bin ich bereit nach Carlsbad zu gehen, wo ich an so vielen Stellen der schönen Tage gedenken werde, die wir, zwar in bedenklicher Zeit, doch in freudiger und lebhafter Theilnahme genossen.

Sie erhalten anbey verschiedene Druckschriften, mit denen ich mich seither beschäftiget. Sie finden darin gar manchen Gegenstand, über welchen wir uns früher unterhielten. Möge mein Andenken dadurch recht lebhaft erneuert werden. Kennen Sie solche schon, so bewahren Sie diese Exemplare zu meinem Andenken.

Einiges folgt.

treu anhänglich

Jena den 21. Juli 1818.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1818. An Carl Friedrich von Reinhard. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6FDF-A