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An Philipp Seidel

Rom d. 20. Febr. 87.

Du erhältst wieder eine Menge Briefe auszutheilen.

Die Bancknoten werden hier von der Banck niemals realisirt. Sie zahlen höchstens die Noten von 10 Scudi aus. Für die übrigen zahlen sie wenig Geld und wieder Papier. Dabey schickaniren sie den Abhohler durchs Warten, daß jeder lieber wo anders hingeht. Jetzt verliert man 2 1/2 Procent daran. Man glaubt sie belaufen sich auf 24 Millionen. Eine Staatsschuld die nie wieder abgetragen werden kann. Vor einiger Zeit verlohr man mehr bis 5 ia sechs Procent. Silber sieht man hier nur spanische Piaster die sie erhöht haben, daß sie einen Scudo, also 100 Bajock voll gelten, da sie vorher nur 96 galten. Durch diese Operation ist also gleich das Silber um 4 pr. Cent erhöht worden, damit lockte man die Piaster herein, das kann aber nicht lange dauern; so müssen sie wieder hinauf, denn was sind sie nicht gegen Papier werth.

Überhaupt ist de päbstliche Staat ein Muster einer abscheulichen Administration, und da jetzt das fremde Geld ausbleibt, muß es in Kurzem zu großem Übel kommen, da sie denn wohl lernen werden, ihre Felder zu bauen pp.

[200] Wegen der Plessigischen 60 Thl. hab ich Göschen den Auftrag gegeben. Du kannst es Plessig melden. Göschen wird dann an dich zahlen.

Ist ein Packet in Wachstuch, das mit von Carlsbad an dich kam an meine Mutter nach der Vorschrifft abgegangen? Es ist mir viel daran gelegen es in ihren Händen zu wissen.

Siegle die Briefe an Hrn. v. Hendrich und Göschen ingleichen Geh. Cammer Rath Glücke. Schreibe mir, was die Iphigenie, und ein anderes schweres Packet mit den Kupferplatten an Herder Porto gekostet hat.

Fr. v. Stein und Fr. Herder werden bestimmen, wie die ankommenden Exemplare meiner Schriften ausgetheilt werden sollen. Laß sie nach ihrer Anweisung durch Sutorn herumtragen überall mit einer Empfehlung.

Hier ist was ich aufgenommen auf Einem Blatte.

Venedig 167: 14
Rom24. Nov 555: 10
" 5. Jan 274: –
" 20. Febr540: 10
1537: 14
Dazuder letzte Brief bey Belloni 2000
Livres3537: 14

Das wird ungefähr 900 rh. in Ld. zu 5 rh. machen, berechne dich gleich mit Paulsen und melde mir, was es mit den übrigen Spesen, Provision pp gemacht hat, und was mir per saldo übrig bleibt. Dann ersuche[201] Hrn. Paulsen mir unter dem vorigen Nahmen noch auf 2000 Livr. bey Belloni Credit zu machen, doch so, daß ich nicht genötigt sey die ganze Summe auf einmal zu nehmen, sondern, daß ich nur so viel davon als ich nach und nach brauche erheben kann.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1787. An Philipp Seidel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7056-4