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An Johann Heinrich Merck

Die Kupfer hab ich wohl erhalten – die Dürers kriegst du zurück der Herzog hat sie schon. Geld auch bald. Ich will auch Bertucchio schinden.

Beyliegend kriegst du von der Mutter meine neuste Tollheit, daraus du sehn wirst dass der Teufel der parodie noch reitet. Denck dir nun dazu alle Ackteurs bis zur Carrikatur phisiognomisch. Von den Kleidern sieh ein Echantillon bey der Mutter auf einer Zeichnung von Krause. Adieu das Blättgen von mir du meinst doch die Ruinen für Schr. sollst du haben. Dein Oheim ist sehr gut. Besonders da nur in der Folge die Ostentation der Einfalt der Leute in der Manier des Geschichtschreibers und nicht in ihnen lag.

[214] Neuerdings Bruder hab ich überhaupt über allerley Kunst schöne Aufschlüsse die ich dir mögt in allerley Wercklein sehn lassen. Auch mach ich manches in der Dumpfheit das wohl oft das beste ist. Hast du ein Lustspiel in I Ackt von mir gesehn? Die Geschwister?

Jezt macht uns aber der Eindringende Krieg ein ander Wesen. Da unser Kahn auch zwischen den Orlogschiffen gequetscht werden wird. Gott sey danck ich hab schönen Muth, und freyes Leben.

[Weimar] d. 18. März 78.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1778. An Johann Heinrich Merck. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7079-5