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An Gottfried August Bürger

Ihrem Vertrauen kan ich nicht besser als mit Offenherzigkeit antworten.

Sie wünschen Ihren Zustand zu verändern, Sie glauben daß ich beytragen könnte Sie in einen andren zu versetzen.

[127] Eh ich irgend etwas weiter sagen kann, bitte ich Sie um nähere Eröfnung: was Ihnen Ihren ietzigen Zustand drückend ia unerträglich macht, was für eine Aussicht Sie Sich wünschen, was für ein bestimmtes Talent Sie angeben, womit Sie Sich zu irgend einem Amt und Versorgung anbieten können?

Ich bin in nichts vorsichtiger, und habe so viel Anlass und Ursache es zu seyn, als das Schicksaal eines Menschen mehr zu übernehmen. Man kan ihnen kaum das nothdürftige geben und das nothdürftige findet sich überall. Mit Ihnen halt ich es doppelt für Schuldigkeit aufrichtig und behutsam zu Werke zu gehn.

Machen Sie mich also mit Ihren Umständen näher bekannt, wir wollen in einer so wichtigen Sache die möglichste Klarheit suchen.

Behalten Sie mich lieb.

Weimar, den 30. May 81.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1781. An Gottfried August Bürger. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-70F6-9