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An Johann August Gottlieb Weigel
Ew. Wohlgeboren
Erwiderung unter'm 8. October habe mit Vergnügen erhalten und ersuche Dieselben nochmals, mir die Kupfer von Martin Schön nach Verhältniß der Beschaffenheit ja zu erstehen, wie ich denn sogar die schon in Händen habende Summe zu überschreiten Dieselben hiermit autorisire. Wobey ich zugleich bitte, mich baldigst und vor dem Beschluß der Auction von [68] dem Erfolg zu benachrichtigen. Sie werden gewiß der Ungeduld eines Liebhabers diesen Wunsch verzeihen.
Ihrem lieben Sohne, dessen Vornamen mir erbitte, werde, sobald nach Weimar zurückkehre, etwas seine Sammlung Förderndes erweisen.
Auch ich habe das Vergnügen daß mein Sohn an dem Kunstsache Freude hat und sich geziemende Kenntnisse erwirbt. Es ist immer gut, ja nothwendig, eine solche Baumschule von Kunstfreunden zu erhalten.
Auf die Hohwiesnerische Sammlung von Albrecht Dürer war auch von hier aus Bedacht genommen, allein wer wüßte sich über den Geldwerth solcher Dinge zu entscheiden, als wenn er sie vor Augen hätte und dann noch geprüfter Kenner wäre.
Die Umrisse des Julius Schnorrischen Gemähldes, den heiligen Rochus vorstellend, sind nicht zu mir gelangt; mögen Sie auch diese mir gelegentlich übersenden, so werde ich es mit Dank erkennen.
[Jena den 13. October 1819.]