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An Carl Ludwig von Knebel

Ehrlicher alter Herr König ich muss dir gestehen dass ich als ambulirender Poeta sehr geschunden bin, und hätt ich die paar schönen Tage in dem ruhigen und überlieblichen Dornburger Schlössgen nicht gehabt so wäre das Ey halb angebrütet verfault.

Denn von hier an seh ich keine gute Hoffnung, vielleicht in Alstädt! Doch sind die guten Geister offt zu Hause wo man sie nicht vermuthet. Hier machen mich den ganzen Abend ein paar Hunde toll, die ich mit Befehlen und Trinckgeldern nicht stillen kan.

Lass etwas von dir hören. Montags den 8ten bin ich in Buttstädt, sag es der Stein vielleicht giebt sie was mit, dahin schick mir etwa einen Boten mit irgend einer Narrensposse, dass meine Seele ergözt werde. Dafür bring ich euch auch was mit dass der König und die Königinn sagen sollen mein liebes Löwgen brülle noch einmal.

Apolde d. 5ten [März] Abends.

G. [16]

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1779. An Carl Ludwig von Knebel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7155-D