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An Pauline Servière
[Concept.]
Ich würde Ihnen, meine Beste, auf Ihren werthen Brief sogleich geantwortet haben, wenn ich Ihr Verlangen ungesäumt hätte erfüllen können. Der Carton, d.h. eine genaue Zeichnung in der Größe des künftigen Bildes, mit Licht, Schatten und Farben ausgeführt, auf Papier, wird diese Tage fertig. Das Bild selbst jedoch wird nach allen Seiten hin etwas größer, wie viel, kann man noch nicht sagen. Nur erst wenn dieses entschieden, der Blendrahmen gezimmert und die Leinewand aufgespannt ist, läßt sich das genaue Maaß angeben, dieses soll baldmöglichst erfolgen. Ich hoffe, daß alsdenn alles, bey denen immer sich verlängernden Tagen, recht förderlich vorwärts geht, damit das fromme Bild zur rechten Zeit an Ort und Stelle seyn könne, um an dem feyerlichen Tage die Augen und Herzen der Gläubigen auf sich zu ziehen. Mir nur ist verdrießlich dabey, daß ich nicht sicher[343] bin, ob ich so glücklich seyn werde, persönlich an diesem schönen Feste theilnehmen. Sobald wenigstens komm ich dießmal nicht vom Hause weg, doch es ist ja noch lange Zeit bis dahin.
Möchten Sie unterdessen meine Neugierde stillen und die in Ihren Briefen enthaltenen Räthsel gelegentlich auflösen, so sollten Sie Dank verdienen. Empfehlen Sie mich den werthen Freunden, deren Liebe und Neigung ich gewiß zu erkennen weiß. Eine kleine Sendung, die leider noch nicht beysammen ist, soll nächstens abgehen. Erhalten Sie mein Andenken nach allen Seiten.
Weimar d. 20. April 1816.