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An Friedrich Heinrich Jacobi

Du bist in England und wirst des Guten viel geniesen; wenn du wiederkommst werde ich nach einer andern Weltseite geruckt seyn, schreibe mir nicht eher bis du wieder einen Brief von mir hast der dir den Ort meines Aufenthaltes anzeigt.

Ich bin indeß stille und fleisig. Im Pflanzenreiche werd ich nach und nach recht einheimisch; und da ich, so zu sagen, über die Mauer gestiegen bin; so komme ich von neuen Seiten und auf sonderbaren Wegen zur Erkänntniß.

Jetzt plagt michs ein wenig daß ich meine Schrifften herausgeben muß. Es ist mir von jeher eine unangenehme Empfindung gewesen, wenn Dinge, die ein einzelnes Gemüth, unter besondern Umständen beschäfftigten, dem Publiko hingegeben werden sollen. Es sey denn! da ich's nicht ändern kann. Die herumfliegenden Nachrichten werden dir das weitre sagen.

[243] Die Wildenberger Mineralien sind angekommen, ich dancke dafür; es war nichts ausserordentliches, aber schöne wohl erhaltne Stücke. Vielleicht bist du so artig mir aus England etwas mitzubringen.

Noch lieg ich immer hier und warte auf der Herzoginn Niederkunft.

Lebe wohl. Liebe mich. Weimar d. 12. Jul. 1786.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1786. An Friedrich Heinrich Jacobi. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-717D-4