36/98.

An August von Goethe

Beykommendes, mein lieber Sohn, sollte Herr von Cruikshank mitnehmen, er ging aber ein paar tage früher als ich glaubte. Genirt es dich, Serenissimo das Schreiben selbst zu überreichen, so schicke es in die Garderobe, wo es schon abgeliefert werden wird. Mir geht es leidlich und alle ist bis itzt gelingen. Vorzüglich hat mich der Aufenthalt in Redwiz aufgeheitert. Es ist so erfreulich eine Existenz zu sehen, die durch Einsicht, Klugheit, Ausdauer glücklich gedeiht. Von gelingenen trüben Täfelchen lege einige bey, dieß war ein großer Fund.

Einiges Alterthümliche habe auch angeschafft das dir Freude machen wird; wie ich denn auch schöne Mineralien zukommen gebracht habe. das Wetter ist wieder vollkommen heiter, und wenn von Henning aus Berlin sich nicht angemeldet hätte, so blieb ich wohl noch eine Zeitlang in dieser Gegend; denn es ist noch manches auszumitteln, bevor man einigermaßen in's Ganze sieht; doch haben wir dieß Jahr viel erreicht, wie du mündlich vernehmen wirst.

Gegenwärtiges bringt der Amtmann von Roßla, dem du etwas Freundliches dagegen sagen wirst.

Lebe wohl, grüße alles.

St. Eger d. 22. Aug. 1822.

G. [125]

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1822. An August von Goethe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-71B4-6