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An Carl Friedrich Zelter

Weimar d. 7. Februar 1817.

Schon lange hab ich, mein theurer Freund, nichts von dir vernommen, kann auch von mir nichts weiter sagen, als daß ich die Zeit in großer Unruhe gelebt. Eine bedeutende Veränderung bey unserem Theater hat uns ziemlich in Athem erhalten und dieß ist auch Ursache warum ich gegenwärtig schreibe.

Ein junger Mann, Namens Teichmann, der seit Ernennung des Grafen von Brühl zum General-Intendanten, in dessen Bureau als Journalist angestellt ist, hat sich bey mir zum Schauspieler erboten. Dieses geschah im November v. J wo ich es ablehnen mußte.

Gegenwärtig ersuch ich dich, in Vertrauen, den jungen Mann zu sprechen und wo möglich etwas von ihm recitiren oder declamiren zu lassen, sodann mir davon so wie von seiner Figur, Anstand und Betragen, nach deiner Weisheit, auslangende Kenntniß zu geben, auch ihn zu veranlassen, daß er ein ausführliches Curriculum vitae aufsetze, ingleichen ein Verzeichnis der Rollen in welchen er zu reussiren denkt. Je geschwinder dieses zu mir gelangen kann, desto besser ist es. Nichts weiter also, als die Versicherung meiner ewigen Anhänglichkeit.

G. [331]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1817. An Carl Friedrich Zelter. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-71CD-0