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An Johann Heinrich Merck

Dein Brief, lieber Freund, wenn er mich gleich seinem Inhalte noch betrübt, hat mir doch Freude gemacht daß du ihn nur hast schreiben mögen. Es ist gewiß eine Erleichterung, wenn man es nur sagen kann und mag, wie weh einem ist. Schreibe mir manchmal, vertraue mir deine Zustände und glaube daß du mir auch mit Klagen läßtig bist.

Nimm dich was du kannst zusammen, separire durch den Verstand die phisische moralischen, oekonomischen Übel so gut es gehen will und suche Heilung, Mittel und Hülfe in dir selbst und deinen Freunden. Ich hoffe es steht dir Schleyermacher im Ordnen des [54] Ganzen bey, wenn du gleich im Einzelnen selbst wirst arbeiten müssen. Lebe wohl, ich bin zufrieden und vergnügt.

W. d. 10 Nov. 88.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1788. An Johann Heinrich Merck. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-71F7-1