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An Carl Ludwig von Knebel

Ich befinde mich, mein theurer Freund, in einer Verlegenheit, aus der ich mir zu helfen bitte. Der Kanzler Niemeyer mit Professor Delbrück aus Berlin, die sich nach Weimar angemeldet hatten und nun hieher gekommen sind, können erwarten, daß ich ihnen etwas freundliches erzeige. Nun weißt du, wie es mit meinem Local und sonstigen Zuständen aussieht; deswegen ich dich um die Erlaubniß ersuchen wollte, sie heut Abend um 7 Uhr zu bringen, damit wir einiger vergnüglichen Stunden genössen. Diese Gäste müßten dir nicht zur Last fallen, und ich erbiete mich deshalb für eine Portion Wein und für einen Beytrag zum Abendessen zu sorgen, worüber das Nähere mein Genugsam unterrichteter Carl besprechen wird. Mögtest du uns vielleicht früher aufsuchen, so ließ sich abreden, wo wir uns träfen.

Vielleicht wäre der botanische Garten das angenehmste.

Verzeihe mir, daß ich mich in dieser Angelegenheit lieber an dich, als an andere wende. Die nähern Ursachen mündlich. Sollte man Seebeck nicht auch einladen?

Professor Delbrück hat seit langer Zeit schon um mich gemacht, daß er meinen Productionen mit Neigung seine Aufmerksamkeit schenkte und manches wohl überdachte darüber öffentlich äußerte. – [44] Es ist noch ein erwachsener Sohn von Niemeyer mit in der Gesellschaft.

Deine liebe Frau, die am meisten mit der Sache geplagt ist, bitte ich im Voraus um Verzeihung.

Es bedarf nur einer mündlichen Antwort und allenfalsigen Abrede mit Carln.

Jena d. 25. Aug. 1809.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1809. An Carl Ludwig von Knebel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7216-4