27/7479.
An Christian Gottlob Voigt
Ew. Excellenz ist die, auf Serenissimi gnädigsten Befehl, angetretne Unterhandlung mit dem BildhauerKaufmann in Rom bekannt und waren Dieselben diesem Unternehmen selbst günstig. Zu Anfang July ging, durch Professor Jagemann, ein Blatt mit Bedingungen ab, worauf denn freylich erst im halben August Antwort erfolgen könnte.
Da nun Ihro Kaiserliche Hoheit die Frau Erbgroßherzogin eine Rolle mit Zeichnungen gesendet wie[128] Ihro neuen Zimmer verziert werden sollen; so ist die Nothwendigkeit der Anstellung eines solchen Mannes zwischen mir und Herrn Hofrath Meyern zur Sprache gekommen, da denn unser unmaaßgeblicher Vorschlag wäre: gedachtem Kaufmann die zugesagte Summe von 300 Thalern Reisegeld sogleich übermachen zu lassen, da dann derselbe Ende August seine Reise antreten und vor Winters hier seyn könnte, wo denn die Arbeit von halb erhobenen Zierrathen sogleich angefangen und alles vorbereitet würde was zur Auszierung gedachter Zimmer erforderlich seyn dürfte.
Professor Jagemann, als der Einstimmung des Kaufmanns gewiß, wird auf Befragen diesen Vorschlag billigen.
Sollte ja Kaufmann nicht abreisen so könnte diese Summe ja wohl zur weitern Disposition in Rom bleiben. Weil man doch immer dorthin Einiges zu zahlen hat.
Tennstedt d. 1. Aug. 1816.
Goethe.