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An Johann Friedrich Cotta

Wie sehr hätte ich seit den siebzehnten vorigen Monats gewünscht daß der edle Schiller noch leben möchte; er war bey unsern Angelegenheiten ein so lieber als glücklicher Mittelsman. Was mich betrifft; so fühl ich immer aufs neue wie peinlich es ist mit Personen, mit denen man nur in sittlichen Verhältniß zu stehen wünscht, über ökonomische Gegenstände zu handeln. Daher ließ uns auch wohl beyde unsere letztere Zusammenkunft unbefriedigt und ich fühle mich gedrungen nunmehr nachzuholen was ich damals zu eröffnen versäumte.

[8] Ich kann nämlich meine biographischen Arbeiten vorerst nicht weiter publiciren, wenn Ew. Wohlgeb. den Band nicht mit zweytausend Thaler honoriren können, so das ich auch auf den ersten fünfhundert Thaler Nachschluß erhielte. Ich beziehe mich auf alles was ich früher über meine Lage eröffnet und füge nur soviel hinzu: das abermals bringende Umstände meine Erklärung beschleunigen mit der ich ungern hervortrete.

darf ich Sie um eine baldige Anwort ersuchen? da ich, im bejahenden Falle, Anfangs August nach Weimar zu gehen, im verneinenden meinen Sommer und Herbstbeschäftigungen eine andere Richtung zu geben gedenke,

Hochachtend und vertrauend!

Carlsbad. d. May 1812.

Goethe.

bey den drey Mohren.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1812. An Johann Friedrich Cotta. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-72AD-0