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An Johann Georg Jacobi

Mein lieber Canonikus, heut empfang ich die Iris von Fritz, einige Blicke, die ich hinein thue, wecken in mir das Gefühl vergangener Zeiten und zugleich die Erinnerung einiger Lieder, die es begleiteten. Ich nehme mir vor, sie Ihnen zu schicken, und da ich heut nach Tische zur lieben Tante komme, die den Einfall auch gut, und was ich ihr vorsage zum Tone [210] Ihrer Sammlung passend findet, setz ich mich gleich zu ihr hin und schreibe das aus dem Gedächtniß auf, was Sie hier mit erhalten. Können Sie's brauchen, so setzen Sie verschiedne Buchstaben drunter, sagen niemand was davon, so haben die Herrn und Damen was zu rathen.

Leben Sie wohl. Vergessen Sie der guten Stunden nicht, die uns im Kreise von Düsseldorf nach Cöln führten. Frizen erwarten wir gegen Ende des Jahres. Sie können auch wohl einmal versuchen, wie sich's auf reichsstädtischem Sande sitzzt. Tante grüßt.

D. 1. Dezember 1774. Frankfurt.

Goethe.

Interpunctiren Sie doch die Liedgen, wie's dem Leser am vortheilhaftesten ist.
[211]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1774. An Johann Georg Jacobi. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-733E-2