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An Johann Heinrich Meyer

Ich weiß nicht, ob Ihnen schon gesagt worden, daß Herr Kolbe von Düsseldorf mein Porträt in Lebensgröße hierher schicken würde; der Herr Canzler war entzückt davon, mir aber konnte die Beschreibung kein rechtes Zutraun einflößen. Nun ist es da, und ich für meine Person finde es nicht erfreulich; andere sehen es wenigstens zweifelnd an und mögen sich nicht gern darüber äußern. Es war zu unsrer Ausstellung bestimmt und soll sodann nach Berlin wandern zu der dortigen. Es bleibt daher nur einige Tage hier auf der Bibliothek aufgestellt. Ich mag Sie darauf nicht einladen, Sie würden dagegen vielleicht gerechter als ich, aber doch nicht erbaut seyn. Soviel mußte melden, damit Sie nicht durch sonstige Einladung, ohne zu wissen, wovon eigentlich die Rede ist, überrascht werden.

treulichst

Weimar den 15. September 1826.

Goethe. [155]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1826. An Johann Heinrich Meyer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7350-5