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An Carl Ludwig von Knebel

Mit herzlicher Theilnahme an dem guten Geschick, das deinem lieben Sohne zu leuchten anfängt, begrüße dich, mein theurer alter Freund, zugleich die Früchte[288] meiner dreymonatlichen Arbeit übersendend; mögest du daraus dir manches Heft zum Drucke; wie wollt ich aber sonst auch die Winterzeit überleben, da, so wie ich, fast alle Freunde in ihre Zimmer eingesperrt sind; Riemern und Meyern habe in vierzehn Tagen nicht gesehen. Sonst ist doch manches Hübsche zu mir gekommen, und Herr Soret, überhaupt sehr wohl unterrichtet, hilft in der Crystallographie redlich nach, und so erleuchtet man sich noch immer mehr über die Werke der Natur, die doch zuletzt, immer neu und immer verschieden, höchst ehrwürdig bleiben.

Soviel für dießmal das Packetchen nicht retardirt werde. Mit der etwas wärmern Atmosphäre wirst du denn wohl auch zufrieden seyn.

Treulich wünschend.

anhänglichst

Weimar den 29. Januar 1823.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1823. An Carl Ludwig von Knebel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-736E-5