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An Johann Wendelin Gradl

[Concept.]

Nehmen Sie hiebey, mein werthester Herr Inspector, mit meinen besten Grüßen die Versicherung, [13] daß es mir und meinen freunden sehr leid gethan, Sie nicht, wie wir gehofft, bey uns zu sehen; dagegen bin ich und mehrere entschlossen, Sie diesen Sommer wieder zu besuchen in Hoffnung einer besseren Witterung.

Wollten Sie die Geffäligkeit haben einzurichten, daß ich Anfangs May eine Kiste frischgeschöpfter Flaschen von beliebiger Anzahl erhalten könne, so geschähe mir eine besondere Gefälligkeit; da ich bis dahin mit meinem Wintervorrath reiche der sich sehr gut gehalten hat.

Dem verehrungswürdigen Herrn Prälaten bitte mich angelegentlich zu empfehlen; ich freue mich gar sehr des Augenblicks, der mich wieder in seine Schöpfung und seine Nähe führen.

Herrn Professor Zauper bitte mit den schönsten Grüßen Beyliegendes zukommen zu lassen; es freut mich gar sehr, unter den Ihrigen einen so werthen und wahrhaft verbundenen Freund zu wissen.

Wie ich denn noch ersuche, Frau v. Brösigke Gnaden, und wer von ihren theuren Anverwandten anwesend seyn sollte, meine besten Empfehlungen auszurichten, in Hoffnung daß sie allerseits die vorjährige Geneigtheit gegen mich fortsetzen werden.

Schließlich vermelde noch, daß Mahler Scheerer hier ganz fleißig ist, sich sonst gefällt und seinen Aufenthalt möglichst zu nutzen sucht.

Von Freund Rehbein, welcher in diesen Tagen wegen wahrhafter Verdienste mit dem Charakter eines [14] Hofrath und Leibmedicus erfreut, vermelde auch die besten Grüße.

Bey Herrn Dr. Heidler bitte auch gefällig zu gedenken.

Weimar den 14. April 1822.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1822. An Johann Wendelin Gradl. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7430-5