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An Christiane von Goethe

Carlsbad d. 28. Aug. 1808.

Da es mir bisher so gut gegangen, dachte heute auf meinen Geburtstag dir und mir ein Fest zu bereiten und dich nach Franzenbrunn einzuladen, wohin ich übermorgen abgehe. Da es aber gerade auf dem Weg den du zu nehmen hättest unruhig aussieht; [160] so ist es besser du bleibst zu Hause und ich suche bald zu dir zu kommen. Etwa vierzehn Tage will ich in Franzenbrunn verweilen, indem trincken und baden mir gar zu wohl bekommt, welchen Weg ich alsdann nehme werden die Umstände entscheiden. In der Hälfte September dencke ich bey dir zu seyn, ich schreibe auch noch indessen. Du schreibst mir aber nicht mehr, weil die Briefe mich schwerlich treffen würden. Mit meinem hiesigen Aufenthalte kann ich wohl zufrieden seyn, meine körperlichen Zustände haben sich recht gut hergestellt, ich habe manches Vergnügen gehabt und bin fleißig genug gewesen. Kaas hat uns die letzten Wochen noch recht zum Zeichnen und Mahlen animirt. Lebe recht wohl. Ich freue mich herzlich dir wieder näher zu rücken und dich bald zu erreichen. Sey meinetwegen außer aller Sorge. Gedencke meiner in Liebe.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1808. An Christiane von Goethe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-745F-0