28/7783.
An Christian Georg Carl Vogel
[Concept.]
Dießmal habe nur einige Anfragen welche nach London zu befördern und Herrn Hüttner meinen lebhaftesten Dank für bisherige Förderung abzustatten bitte.
[139] Elginische Marmore.
In dem englischen Werke, das unter diesem Titel uns zugekommen, sind nur zwey Statuen der neuerworbenen abgebildet, ein sogenannter Herkules und Ilyssus, sodann noch ein Pferdekopf, dazu sind gefügt früher schon herausgegebene Platten der Basreliefs der inneren Zelle.
Nun höre ich von reifenden Engländern, daß, wie freylich schon zu vermuthen war, man die Absicht habe sämmtliche Marmore zeichnen und zunächst in Kupfer stechen zu lassen. Ein solches Werk würde freylich alle Kunstfreunde höchlich interessieren, da die neun ersten Platten obgenannten Werkes uns einen allgemeinen Begriff geben von dem was 1683 noch vorhanden war und nicht von dem einen bestimmten was übrig geblieben ist. Es entstünde daher eine doppelte Frage,
1) inwiefern die Abzeichnung der Marmore wirklich im Gange ist und wann man etwa hoffen könnte eine Herausgabe und wäre es auch nur theilweise zu erleben?
2) Da solches sich wahrscheinlicherweise verziehen könnte, ob und für welchen Preis man Zeichnungen erhalten könnte, von drey oder vier dieser Überreste welche uns gegenwärtig zu artistischen und literarischen Zwecken am meisten interessieren und in welcher Zeit sie etwa zu erlangen wären. Man würde alsdann sogleich diejenigen Figuren bezeichnenderen Abbildung man wünscht.
[140] Geologischer Gegenstand.
Man wünscht eine unterrichtende Folge von der englischen Zinnformation. Es ist hier nicht um kostbare und außerordentliche Zinnstufen zu thun, obgleich unter den instructiven Stücken auch wohl schöne würden angenehm seyn. Hauptsächlich wär man aber darauf gestellt die nächste Gang- und Gebirgsart, ja die entferntere, zu besitzen. Denn da das Zinn in Wallis wie überall in einem nur scheinbaren Granit vorkommt so wünsche man von dem entferntern echten Urgebirg, und wenn es mehrere Stunden weit davon läge, Musterstücke zu besitzen. Man wagt nicht deshalb eine Bestellung zu machen, weil die Bemühung dergleichen zu sammeln und der völlige Mangel von Schätzung als Geldeswerth dergleichen Aufträge unsicher macht. Könnte man aber nur einigermaßen erfahren: ob und um welchen Preis eine solche Sammlung irgendwo zu erhalten sey, so würde sich schon das Nähere bestimmen lassen.
Jena d. 23. Juny 1817.