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An Ignaz Lößl

Ew. Wohlgeboren

haben mich sowohl durch Darlegung der Umstände, unter welchen der sogenannte Ruß den Hopfen angreift, als durch gefällige Bemerkung, woher dieses Übel seinen Ursprung haben möchte, ingleichen durch einige Musterstücke angegriffener Blätter, im vergangenen Herbst sehr verpflichtet. Bey Mittheilung dieses alles an Pflanzenfreunde entstand die Frage: ob dieser Ruß gleichfalls die männlichen Pflanzen überziehe? nicht weniger, ob derselbe auch am wilden Hopfen, wie er an Hecken und Zäunen wächst, wahrgenommen werde? Erstere Frage wird schwer zu beantworten seyn, weil die Hopfenbauer sich bloß auf die weibliche [255] Pflanze verlegen; letzteres, das auch für niemand ein sonderliches Interesse hat, ist vielleicht zufällig bemerkt worden.

Unter den schönsten Grüßen an unsern guten Fürnstein empfehle mich geneigtem Andenken, bis wohl, meinem Wunsche gemäß, der nächste Sommer uns wieder zusammen führt.

Mit den aufrichtigsten Wünschen

ergebenst

Weimar den 31. October 1823.

J. W. v. Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1823. An Ignaz Lößl. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-74A5-1