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An Carl Franz Anton von Schreibers

[Concept.]
Hochwohlgeborner
Insonders Hochgeehrtester Herr.

Ew. Hochwohlgeboren habe ungesäumt im Namen unseres trefflichen Fürsten mit seinen eigenen Worten »recht viel Schönes zu sagen daß Sie ihn so sorgsam[38] und so weise aus dem fatalen Heuhandel herausgezogen«. Beyliegend finden Sie einen Creditbrief auf Eintausend Gulden Conventions-Münze, woraus ersichtlich daß die fertigen sechs Bände des Herbariums angenommen und die Bezahlung dafür in drey Terminen geleistet werden soll. Die weitern Vierhundert Gulden werden Ew. Hochwohlgeboren laut Inhalt desselbigen Blattes zur Bestreitung vorfallender Ausgaben gefällig erheben, und das Übrige geneigtest besorgen.

Sind die sechs Bände abgeliefert und in unsern Händen; so soll sogleich in Überlegung gezogen werden inwiefern man an der Fortsetzung Theil nehmen möchte; da denn scheint daß man sich für eine bejahende Entschließung entscheiden müßte. Denn nach der gedruckten Anzeige soll eine Centurie 12 Gulden Wiener Währung Pränumeration kosten, wobey denn freylich die ungeheuere Differenz, welche durch die luxuriose Aufstellung entspringt, nur allzusehr in die Augen fällt. Wie denn auch nur zu klar wird daß der gute wohlselige Bertuch nicht nach den Maximen eines Industrie-Comptoiristen gehandelt hat.

Dagegen Ew. Hochwohlgeboren Dero längst erprobten Charakter und ungemeine Geschäftsfertigkeit zu unserer dankbarlichsten Anerkennung abermals bethätigt und das unbegränzte Vertrauen welches Herr sowohl als Diener in Dieselben gesetzt auf das gründlichste bewährt haben.

[39] Der ich um diese Sendung nicht aufzuhalten mich nur noch zu geneigtem Andenken empfehle, und mich mit vollkommenster Hochachtung unterzeichne

gehorsamst

Jena den 4. Februar 1818.

J. W. v. Goethe.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1818. An Carl Franz Anton von Schreibers. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-74DD-5