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An Johann Heinrich Merck

[Frankfurt, etwa 8. August 1775.]

Jung ist nach Elberfeld zurück und läßt dich grüßen. Was treibst du? Was macht die Wöchnerinn, und wird der Congreß bald zu Stande kommen?

Ich bin wieder scheissig gestrandet, und möchte mir tausend Ohrfeigen geben, daß ich nicht zum Teufel gieng, da ich flott war. Ich passe wieder auf neue Gelegenheiten abzudrücken: nur möcht' ich wissen, ob du mir im Fall mit einigem Geld beistehen wolltest, nur zum ersten Stoß.

Allenfalls magst du meinem Vater beim künftigen Congreß klärlich beweisen, daß er mich aufs Frühjahr nach Italien schicken müsse; das heißt, zu Ende dieses Jahres muß ich fort. Daur' es kaum bis dahin, auf diesem Bassin herum zu gondoliren, und auf die Frösch- und Spinnenjagd mit großer Feyerlichkeit[278] auszuziehen. Hast du wegen meinen Manuscripten geschrieben? Ade. Zeichne und schick. Deine Sachen kriegst alle wieder. Amen.

[279]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1775. An Johann Heinrich Merck. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-74F9-5