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An Johann Heinrich Meyer

Über beykommende Heidloffische Rechnung schreit Hofkammerrath Kirms ZeterMordio, und ich finde sie selbst nicht billig. Denn so bot er mir z. E. alte geschnitzte Sonnenstrahlen, die es im Stadthaus gebraucht hatte, an, die ich keinesweges neu würde bestellt haben, weil sie uns, wie sichs auch in der Folge zeigte, nichts nutzen konnten. Von diesen rechnete er uns nun das Schnitzerlohn an. Allenfalls könnte man ihm was billiges für die Verguldung, und die Strahlen wieder zurückgeben. Haben Sie die Güte, das Übrige, sowohl was die Materialien als was die Arbeit betrifft, genau und mit ihm selbst durchzugehen, und mir gefällig ein kleines schriftliches Parere darüber abzustatten. Es ist mir nicht wegen dieses einzelnen Falls: denn über diesen wäre wohl hinauszukommen; aber das Unangenehme für mich ist das, daß man diesen Mann nicht ganz entbehren kann, weil man gewisse zartere Dinge mit Lautenberg nicht zu Stande bringt und alle Mühe und Qual dabey auf uns beyde fällt. Freylich ist denen, welche für die Casse zu sorgen haben, nicht übelzunehmen, wenn sie in diesem Falle, als die Wächter Zions, gewaltig tuten; wie denn diesmal die Heidloffische Rechnung mehr als die Hälfte unserer Einnahme absorbirt, wobey er doch auch unschuldig ist, daß diese Decorationen nur einmal gebraucht werden können.

Weimar den 27. September 1807.

G. [416]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1807. An Johann Heinrich Meyer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-751A-6