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An Johann Heinrich Meyer
[Eger, 2. Juli 1823.]
Ich darf Ihnen, mein Theuerster, nicht mit Worten aussprechen, wie sehr mich Ihr Unfall geschmerzt und bekümmert hat; glücklicherweise gelang täglich einigemal Nachricht von Ihrem Befinden zu mir und zwar von Stunde zu Stunde bessere, und ich wäre auch beruhigt von dannen geschieden, hätt ich Sie nur noch erwarten können; aber ich ward zu meiner ohnehin verspäteten Reise endlich genöthigt und hoffe nun sehnlich auf einige Worte von Ihnen, unmittelbar oder durch meinen Sohn.
Bey meiner Abreise befand ich mich nicht zum besten und wünschte mich wieder nach Hause, besonders da der zweyte Tag kalt, regnig und ungestüm war. Jetzt steht es mit mir und dem Himmel besser, möge die Folge gleichfalls günstig seyn und ich vernehmen, daß Sie sich nach und nach wieder möglichst herstellen.
Und so in Hoffen und Erwarten
herzlich theilnehmend
G. [111]