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An Ludwig Julius Friedrich Höpfner

Ich dancke Ihnen lieber Höpfner für die Gestellgen. Die Freude die ich an den Köpfen habe, wird jetzo ganz, da sie auf meinem Tische eben so stehn als auf Ihrem Pult, da ich das erstemal hineintrat. Glauben Sie dass mir Ihre Güte und Liebe unvergesslich ist. Merck ist gestern hier durch, es thut mir weh ihn so lang zu missen. Unsre Hrn. Erfurter hätten wohl zeit gehabt, und auf Ostern hätten Sie kommen sollen. es war eine wunderbaare zusammentreffung der Gestirne, [84] ob Sie sich ganz behagt hätten weis ich nicht, wenigstens waren wir alle nicht wie wir sollten. So viel Planeten in einem Zeichen thut nicht gut, und kommt denn noch ein Gegenschein dazu, so weis kein Mensch vor böser Witterung wo er den Kopf hintuhn soll. Ihren Spinoza hat mir Merck geben. Ich darf ihn doch ein wenig behalten? Ich will nur sehn wie weit ich dem Menschen in seinen Schachten und Erdgängen nachkomme. Sie wissen doch dass Herder noch in Darmstadt und an unsre Flachsland verheurathet ist. Leben Sie wohl und gedencken Sie meiner in liebe. [Frankfurt] am 7. Mai 1773.

Goethe. [85]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1773. An Ludwig Julius Friedrich Höpfner. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7541-C