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An Christiane von Goethe

Hierbey kommt wieder eine Schachtel Pflanzen, wenn du noch mehr willst darfst du es nur schreiben, meine Liebe; der Sellery kommt später. Leider begünstigt mich das Wetter nicht. Wir sitzen meist zu Hause, und gehen Abends bey den Freunden herum, wo meist etwas vorgelesen wird. An meiner Pandora habe ich etwas gearbeitet und will sehen ob's möglich ist eh ich weggehe den Wienern eine Sendung auszufertigen, woran mir in mehr als Einem Sinne viel gelegen ist. Werner hat geschrieben und grüßt vielmal, der Brief ist ein völliger Abdruck seines wunderlichen Wesens.

Sogern ich einen Hecht geschickt hätte habe ich doch nicht dazu gelangen können. Es ist noch zu kalt darum steigt keiner, auch ist das Wasser zu groß und die Flöße geht starck, alles Hindernisse der Fischerey. Doch hat man mir sobald nur möglich einen zugesagt.

Ich will noch einige Tage zusehen wie es mit meiner Arbeit geht. Auf alle Fälle nehme ich hier einen Wagen und komme ohne weitre Anmeldung. Meyers Nähe macht mir viel Vergnügen, er ist gar so tüchtig, einsichtsvoll und brav.

Augusten will ich von hieraus schreiben. Ich habe Zeit genug dazu. Ich wünsche daß er bald einige[53] Freunde finde an die er sich anschließt, in Franckfurt war er mitten im Getümmel einsam.

Lebe wohl mein gutes Herz! Ich freue mich auf deinen wohlbepflanzten Garten. Wegen der Fuhre nach Carlsbad hab ich Abrede genommen.

J. d. 29. Apr. 1808.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1808. An Christiane von Goethe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7554-2